Grundsatzpapier

beschlossen auf dem Netzwerktreffen am 10.04.2014

1. Einführung

Das Netzwerk der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Schleswig Holstein (Netzwerk OKJA-SH) ist ein Zusammenschluss von professionell agierenden Fachkräften und Institutionen aus dem Bereich der offenen Kinder- und Jugendarbeit im gesamten Bundesland. Das Netzwerk ist die Schnittstelle zwischen der pädagogischen Basis in der OKJA-SH und der landesweiten Politik. Durch das Netzwerk werden zur Verfügung stehende Ressourcen und Potentiale optimal genutzt.

Durch Bündelung der vorhandenen Kompetenzen bietet sich, als folgerichtige Möglichkeit, das Netzwerk OKJA SH als Bindeglied zwischen fachlicher Basis und politischer Steuerung an.

Die folgende Grundsatzerklärung fasst Ziele und Aufgaben zusammen.

2. Aufgabenstellung

Grundsätzlich versteht sich das Netzwerkes OKJA-SH als fachlicher Ansprechpartner für Politik, Verwaltungen, Träger, Einrichtungen und deren Mitarbeitende sowie der interessierten Öffentlichkeit.

Darüber hinaus ist das Netzwerk von einer parteilichen Grundhaltung für die Interessen und Bedarfe von Kindern und Jugendlichen geprägt.

2.1 Ansprechpartner für Steuerungs- und Entscheidungsebenen

Steuerungs- und Entscheidungsebenen benötigen Informationen über die Interessen und Bedarfe von Kindern und Jugendlichen und den Einrichtungen der offenen Kinder und Jugendarbeit. Dafür stellt sich das Netzwerk OKJA-SH als Kommunikationsplattform zur Verfügung, um z.B. anstehende Gesetzgebungen oder jugendrelevante Programme/Projekte auf Bundes-, Landes- und Kreisebene zu einem Erfolg führen zu können. Auf diesem Wege können z.B. die Interessen seitens der Politik direkt mit den tatsächlichen Bedürfnissen an der Basis abgeglichen werden.

Das Netzwerk stellt bei Bedarf ExpertInnen für die Begleitung und Fortschreibung der Jugendhilfeplanung zur Verfügung.

2.2 Ansprechpartner für pädagogisches Personal

Den Mitarbeitenden der offenen Jugendarbeit in Schleswig Holstein wird mit dem Netzwerk die Möglichkeit gegeben, sich im Rahmen von Fachtagungen, Fortbildungen und unter Einbeziehung interner medialer Strukturen untereinander auszutauschen und fachlich weiterzuentwickeln, um den Wandel der Lebenssituation junger Menschen in Schleswig-Holstein gerecht zu werden. Bei Bedarf ist das Netzwerk dazu in der Lage projekt- und aktionsbezogen z.B. Moderationen oder Vorträge anzubieten bzw. zu initiieren. Darüber hinaus informiert das Netzwerk über Fördermöglichkeiten von Projekten und vermittelt z.B. Kontakte zu ModeratorInnen, Fachpersonal, Räumlichkeiten, Equipment usw.

Das Netzwerk unterstützt Einrichtungen der offenen Kinder und Jugendarbeit in Krisensituationen.

2.3 Partizipation von Kindern und Jugendlichen 

Schleswig Holstein als bundesweiter Vorreiter der Partizipation hat es sich zur Aufgabe gemacht, insbesondere Kinder und Jugendliche an gesellschaftlich relevanten Entscheidungen zu beteiligen (§47 f Gemeindeordnung SH). Gerade in den Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit gibt es bereits eine lange Tradition unterschiedlichster Beteiligungsformen. Im Rahmen von fachlichen Diskursen und auf der Basis eines demokratischen Grundverständnisses werden hier Beteiligungsprojekte, Befragungen, Analysen und Workshops durchgeführt.

Das Netzwerk setzt sich dafür ein, dass die Interessen von Kindern und Jugendlichen auf allen politischen Ebenen Gehör finden und fördert den anschließenden Dialog.

Gleichzeitig werden die Mitarbeitenden dafür sensibilisiert Beteiligungsverfahren zu initiieren und die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu vertreten.

2.4 Standards und Qualifizierung

Damit die offene Kinder- und Jugendarbeit effektiv arbeiten kann, benötigt sie Standards in ihrer Arbeit. Diese beziehen sich inhaltlich auf personelle und sachliche Ressourcen, die fachliche Anwendung von pädagogischen Methoden sowie eine angemessene Ausstattung des Arbeitsplatzes.

Das Netzwerk OKJA-SH hat das Ziel, zukünftig allgemeingültige Standards für die fachliche Umsetzung von Inhalten in der offenen Kinder- und Jugendarbeit zu definieren und regelmäßig zu aktualisieren. Dazu werden regelmäßig Vorträge, Tagungen und Weiterbildungen seitens des Netzwerkes OKJA-SH angeboten.

2.5 Kooperation mit Fachschulen, Fachhochschule und Universitäten

Im Sinne der Qualitätssicherung in der pädagogischen Arbeit sucht das Netzwerk OKJA-SH die enge Kooperation mit Universitäten, Fachhochschulen und Fachschulen der Sozialen Arbeit. So werden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse aus Forschung und Projektarbeit unmittelbar in die pädagogische Arbeit mit eingebunden.

Um eine optimale Qualifizierung in den pädagogischen Ausbildungswegen im Bereich der offenen Kinder- und Jugendarbeit zu ermöglichen, sucht das Netzwerk OKJA-SH den gegenseitigen Austausch mit den Ausbildungsstätten im Land.

3. Das Netzwerk OKJA- SH als Teil der Bildungslandschaft

Das Netzwerk OKJA-SH ist Teil der Bildungslandschaft in Schleswig Holstein. Es beteiligt sich an inhaltlichen Diskussionen und gestaltet die pädagogische Landschaft mit, um auf diesem Wege die gesellschaftliche Bedeutung der nonformalen Bildung durch die offene Kinder- und Jugendarbeit sicherzustellen.